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Das Konzept von Krebs, Krankheit und Heilung

Claudia Brinkmann erhält eine schockierende Diagnose, doch es scheint, als sei sie selbst kaum überrascht. Die Suche nach Hilfe und Therapiemöglichkeiten bringt sie an ihre Grenzen, körperlich, emotional und zwischenmenschlich. Sie steht mit dem Rücken zur Wand, als sie auf dem Weg in die Schweiz ein buddhistisches Kloster entdeckt und in historischen Schriften Antworten auf ihre Lebensfragen findet.

 Wie alles begang - die geistige Initiierung der Krebserkrankung

Meine Kinder- und Jugendzeit wurde überschattet von schweren Krebserkrankungen in meiner Familie. In unserer Nachbarschaft starben Menschen wie die Fliegen an Krebs und an der unvermeidlichen Chemotherapie, jedes Haus war betroffen. Es war nicht auszuhalten. Die Krebstherapie erschien mir allerdings noch schlimmer als der Krebs. Glatze, Kotzen, Schmerzen, Siechtum, Tod. Ich bekam Angst vor dem Krebs und auch vor Gott. Nachts lag ich wach und war mir stets sicher, den Morgen nicht mehr zu erleben. Eine Art Leere und Hoffnungslosigkeit entstand in mir. Mein Leben war ein Spannungsfeld zwischen unbändiger Lebensfreude und der Angst, jederzeit sterben zu können. Denn ich war sicher: Es würde auch mich erwischen.

Diagnose – das Krebsfeld manifestiert sich im Körper

Ende August 2017: Ein roter Blutstropfen quillt beim Duschen aus meiner rechten Brustwarze. Sofort taste ich: kein Knoten, alles weich. Tief in meinem Inneren weiß ich plötzlich: Ich habe Krebs. Ultraschall und die anschließende Mammografie ergeben jedoch keinen Anhaltspunkt für eine Diagnose. Vielleicht ein Polyp in den Milchgängen, sagte man mir, absolut gutartig. Meine Brust blutete zwei Jahre fein und stetig vor sich hin.

2019, im Februar, bleibe ich beim Duschen plötzlich buchstäblich hängen an einem dicken Knoten in der rechten Brust. Nachts in meinen Träumen bedrohen mich dunkle Gestalten. Im April zwackt es in der linken Leiste. Das CT im Juni zeigt eine Veränderung von 2,6 cm in der Pfanne des linken Hüftgelenks; histologische Abklärung erwünscht. Dann: Verdacht auf drei Karzinome in der Brust und ein hochverdächtiger Achsellymphknoten. Mein Lebenswille bäumt sich auf gegen die Gewissheit, jetzt bald sterben zu müssen. Die Spannung ist unerträglich. Ich übergebe mich.

Ein paar Tage später: Eine mir nahestehende Astrologin erstellt mir ein Stundenhoroskop zur Frage: „Was kann mir jetzt helfen?“ Ihre Antwort war mir ein Rätsel: Meine Heilung, wenn es sie denn gäbe, wäre nicht im Äußeren zu suchen, sondern im Inneren zu finden. In der Außenwelt sei diesbezüglich kein Erfolg für mich zu sehen.

Therapiedruck, Selbstaufgabe und Selbstverurteilung

Ich bekomme den Stempel Stadium 4. Unheilbar. Palliative Behandlung bis zum Lebensende. Das histologische Ergebnis der Tumoren in der Brust stimmt mit der Biopsie meines Hüftknochens nahezu überein. Metastasen also gleich bei der Erstdiagnose. Ich fühle mich entmenschlicht, wie ein Lebensmittel, dessen Haltbarkeitsdatum kurz vor dem Ablaufen ist. Meine Wut auf alles und jeden, die über Jahre in mir geschlummert hatte, kocht wie rotglühende Lava hoch. Warum bestimmt die Schulmedizin über meine Heilung? Das Wechselbad aus Angst und Wut über die Erkrankung hält mich gefangen. Meine Heilpraktikerin empfiehlt mir einen homöopathischen Onkologen in der Schweiz. Aufgrund meines Zustands rät er mir, Chemotherapie mit Homöopathie zu kombinieren, denn beides könne sich gegenseitig verstärken. Ich entscheide mich, erst einmal homöopathisch weiterzumachen. Die erste Q-Potenz spüre ich deutlich. Ich schlafe besser, habe mehr Kraft und meine Gedanken werden ruhiger. „Das ist leider nicht das, was uns weiterhilft“, sagt der Homöopath. „Häufig ist es so, dass es dem Patienten zwar besser geht, aber der Krebs wächst weiter.“ Ich will nicht hören.

Lebenszeit bei guter Lebensqualität

Ich brauche Lebenszeit, um mir noch ein paar Wünsche zu erfüllen. Aber nicht um jeden Preis! Eine zytostatische Therapie erscheint mir vollkommen sinnfrei. Den ganzen Körper, der schon völlig fehlreguliert ist, noch mehr durcheinanderzubringen und zu schwächen, dazu Milliarden von gesunden Zellen, die ja noch in mir vorhanden sind, ebenfalls zu vergiften, mein Immunsystem noch mehr zu irritieren, entbehrt  für mich bis heute jeder Logik. Die Tumorlast vom Körper zu nehmen, ist mir ein plausibler Gedanke, den auch der Homöopath unterstützt. Meine behandelnde Ärztin hält das wortwörtlich für onkologischen  Schwachsinn, doch sie geht auf meinen Wunsch nach einer OP ein und macht weitere Vorschläge: eine Antihormontherapie (AHT) gekoppelt mit einem CDK-Hemmer – ein Medikament, das das  Zellwachstum verlangsamt – und Bisphosphonate für die Knochen, lebenslänglich. Blockaden, Regimes, Hemmer, Anti … dieses fürchterliche Kriegsvokabular! Das Monster der Therapiemaschine streckt seine Tentakel nach mir aus; ich bin ohnmächtig ausgeliefert.

„Den Dingen geht der Geist voran, der Geist entscheidet.“ (Buddha Shakyamuni)

In dieser Situation beginne ich, mich selbst zu hassen. Warum kann ich nicht einfach brav das tun, was man mir sagt? Ich gebe mich auf, stelle das Essen ein und beginne verzweifelt, mich auf den Tod zu freuen.

Das Feld wird geheilt

Eine gute Freundin erkennt meinen Zustand und bringt mich zu einer Bekannten, die Fieldhealing praktiziert. Am Morgen nach der Behandlung habe ich einen gesunden großen Hunger und irgendwie fehlt das Korsett aus Angst und Wut in mir. Ein Anruf bei der Fieldhealing-Praktikerin beruhigt mich: Meine Energien waren über eine lange Zeit in falsche Bahnen geraten, so fühlt sich das Gesunde möglicherweise zunächst falsch an.

Ich recherchiere viel, meine Freundinnen bringen mir Bücher: Bei Anita Moorjani – sie beschreibt ihre Krebserkrankung mit Nahtoderfahrung und anschließender vollständiger Heilung – lese ich über die Wirkung geistiger Konzepte und der „death sentences“, wie sie es nennt. Langsam verstehe ich, was mit mir passiert ist und dass meine starke emotionale Aversion gegen die schulmedizinische Behandlung bereits in meinen Kindheitserfahrungen wurzelt. „Krebs“ ist plötzlich eine Anhäufung von Etiketten und Konzepten für mich: Angst, Ohnmacht, seelischer Druck, Unheilbarkeit, sterben müssen, „sofort etwas tun müssen“ – alles untrennbar verbunden mit strapaziösen und leidvollen Behandlungen.

Ein anderes Buch erklärt das Heilströmen, Jin Shin Jyutsu. Das Strömen basiert wie die Akupressur oder das Shiatsu auf dem Prinzip der Energiebahnen des Körpers.Durch die eigene Berührung lernt man selbst, Ungleichgewichte zu harmonisieren. Ich lese den wunderschönen Satz: „Praktizieren Sie regelmäßig den Zentralstrom und die große Umarmung, um die Verbindung zur Quelle wieder ganz zu öffnen und in das Vertrauen zu kommen, dass alles möglich ist.“ Ich spüre nun endlich, dass es noch ganz andere Ebenen der Heilung gibt. Körperlich wird mein Zustand allerdings schlechter; ich kann kaum mehr gehen, und in meiner Brust drücken die Tumoren deutlich unter der Haut. Trotz der Empfehlungen von Ärztin und Homöopath bleibe ich bei meiner Entscheidung: erst einmal die OP und dann weitersehen.

Die Behandlung – das Feld ohne Hoffnung und Furcht

Im November 2019 werde ich von meiner Gynäkoonkologin operiert. Die OP verläuft gut. Obwohl die Metastasen weiterwachsen, sind die vorgeschlagenen Therapien mir immer noch allesamt zuwider. In meiner Patientenakte finde ich den Zettel: Patientin lehnt alles ab. Der Tod schleicht um mich herum, ich halte nachts Zwiesprache mit ihm: „Hol mich!“, sage ich provozierend zu ihm, „nimm mich endlich mit.“ Aber es scheint, als ob er mich nicht will.

Mit der Erfahrung meiner Ärztin und beraten von einem hochbetagten Chirurgen entscheide ich mich für die Antihormontherapie (allerdings ohne den CDKHemmer), außerdem für die sofortige Bestrahlung aller bruchgefährdenden Knochenmetastasen. Die erste Bisphosphonat-Infusion erhalte ich im Januar 2020.

Durch die Bestrahlung wird ein Magennerv gereizt: Ich erbreche mich drei Wochen lang, magere ab, aber dank homöopathischer Unterstützung werde ich nicht schwach. Während der Bestrahlung wachsen neue Metastasen in meinen Knochen, und der Dornfortsatz am Nackenwirbel C7 bricht unter großen Schmerzen. Der Krebs ist hartnäckig.

Weitere Hilfe finde ich bei einem Professor der Traditionellen Chinesischen Medizin mit Kräutertherapie und Akupunktur.

Zur Unterstützung meiner angeschlagenen Verdauung wird auch meine Ernährung unter die Lupe genommen. Die Nebenwirkungen von AHT und Bestrahlung versuche ich, mit Selen, Vitamin C, Vitamin D und K sowie Zink zu minimieren. Der Homöopath empfiehlt mir zusätzliche Akutmittel. Mit dem Strömen mache ich weiterhin gute Erfahrungen: Leisten, Hauptzentralstrom, Nabelstrom zur Stärkung der Lebenskraft – so kann ich mich selbst unterstützen. Jedes Mal fühle ich mich klarer, und mein Denken kommt in Gang.

Abgemagert und an Krücken stehe ich erneut vor der Tür der Fieldhealing-Praxis.  Eine weitere „energetische Zwiebelschale“ wird abgetragen. Während der Sitzung löst sich etwas Dunkles von mir, und ich fühle Kraft und Stärke in mir wachsen. „Da hat sich bei dir deutlich was verändert im Muster!“ Und so ist es: Anfang Februar 2020 zeigt das CT einen Stillstand der Metastasen an, die Auffälligkeiten an der Milz bleiben ebenfalls unverändert. Im April 2020 sind die Tumormarker um die Hälfte des Ausgangswerts gesunken.

Hoffnung kommt auf

Aufgrund meines eigenen Studiums – Naturwissenschaften und Versuchstechnik – kann ich wissenschaftliches Zahlenmaterial auswerten und interpretieren. Immer habe ich mich gefragt: Wären die Brustkrebspatientinnen, die in den Studien als geheilt beschrieben werden, auch ohne Chemotherapie und Co, nur mit Operation und gegebenenfalls Bestrahlung zum selben Ergebnis gekommen? Leider gibt es dazu wenig Studien. Dann stoße ich auf die Seite der GfBK. Dort werde ich fündig! Eine Zusammenstellung von Informationen von Ärzten, die über den Tellerrand und über die Konzepte hinausblickten! Mit Studien, kritischen und sachlichen Kommentaren, Patientenberichten von krebserkrankten Menschen, die nicht den klassischen Weg gegangen sind. Ich bin froh und fühle mich in all meinen Entscheidungen,
die ich allein und verängstigt getroffen habe, bestätigt. Es gibt also noch mehr unbequeme Menschen, die ihre Behandlung selbst in die Hand genommen haben!

Auf dem Weg in die Schweiz zu meinem Homöopathen besuche ich ein buddhistisches Kloster. Oben auf dem Hügel leuchtet einladend weiß ein großer Stupa. Plötzlich muss ich weinen, dass es mich schüttelt. Wie gesteuert gehe ich in den Laden, ergreife ein kleines gelbes Buch und lese ein paar Seiten quer. Meine Konzept-Welt steht einen Augenblick lang still: Ich habe den Menschen gefunden, der mir das Leben, das Leid, den Tod und das große Warum dahinter erklären kann, anhand von Logik und Erkenntnistheorie. Tod, Sterben und Krankheit – ein weiterer Etikettenschwindel ist aufgedeckt und widerlegt. Von der Schweiz bekomme ich nicht viel mit, die ganze Woche lese ich in dem Buch, und es ist, als ob sich eine Tür in einen weiten hellen Raum öffnet. Ich bin angekommen. 45 Jahre der Suche sind vorbei.

Neue Metastasen, alte Konzepte

Das CT zeigt Lebermetastasen trotz sinkender Tumormarker. Ein MRT bestätigt zwei 10 mm große suspekte Läsionen in der Leber. Die Stimme aus der Vergangenheit frohlockt in mir: Warum soll es dir anders ergehen als all den metastasierten Krebskranken vor dir. Du hast eine falsche Entscheidung getroffen, bei einer Chemotherapie wäre das nicht passiert! Es ist nicht einfach, dieses Krebs-Konzept aufzulösen, denke ich verzweifelt.

Ich habe einen Wunsch, den ich mir jetzt sofort erfüllen will: Ruhe und Stille in einem geschützten Umfeld, um in mich zu gehen. Ich brauche Klarheit. Ich hebe den Telefonhörer ab und bitte um ein Zimmer für meinen Aufenthalt im buddhistischen Kloster. Dann bricht es aus mir heraus, ich weine und bekomme keinen vernünftigen Satz mehr zusammen. Der Ordinierte schweigt. „Entschuldigen Sie bitte, Sie müssen mich für völlig verrückt halten, ich habe die Fassung verloren.“ „Das macht gar nichts“, meint der Ordinierte, „wir haben hier alle die Fassung verloren!“ Weinend lache ich zum ersten Mal seit langer Zeit. Dann fahre ich für 14 Tage ins Kloster.

Zu Hause gebe ich fast meinen kompletten Hausstand weg. Ich besitze nur noch wenige Kleidungsstücke, meine buddhistischen Bücher, einen Sessel, zwei Regale und etwas Küchengeschirr. Ich ziehe in in angenehmeres Umfeld. Die ganze Zeit ist mir bewusst, dass es jetzt bald zu Ende geht. Sicherlich wachsen die Lebermetastasen schon in alle Richtungen.

November 2020: Überraschenderweise ergibt das CT keinen Anhaltspunkt mehr für Metastasen in der Leber. Auch die Wirbelsäule zeigt nur die schon bekannten Metastasen, die nicht größer geworden sind. Ich weine vor Freude, und eine tiefe Dankbarkeit für diesen Verlauf, der mir alles abverlangt hat, erfüllt mich.

Auf dem Weg zur geistigen Freude – das Feld des Buddha

September 2022: Die Tumormarker stehen leicht erhöht, aber stabil. Ich weiß, die Situation kann sich jederzeit wieder ändern. Zu denken, ich hätte mein Leben im Griff, ist eine Illusion. Ich kann dem Tod nicht entrinnen. Es macht mir keine sonderliche Angst mehr, und ich bin auch nicht ohnmächtig ausgeliefert. Es ist einfach eine Tatsache. Ich fühle mich nicht, als ob ich den Krebs „besiegt“ oder „bekämpft“ habe, denn es sind meine Zellen. Warum soll ich etwas, das zu mir gehört, besiegen? Es ist nichts, das irgendwie von außen kommt und etwas mit mir macht. Es ist etwas, das in meinem eigenen Geist beginnt, und dort kann ich Veränderungen vornehmen. Dafür gibt es logische und belegte Beweise in der 2500 Jahre alten Lehre des Buddha. Da meine Erkrankung die Wirkung einer negativen Ursache ist, die irgendwann in weiter oder naher Vergangenheit von mir gesetzt wurde, will ich jetzt positive Ursachen setzen. Mein Leben habe ich stark vereinfacht, denn es geht enorm viel Lebenszeit für unsinnige Dinge verloren.

Mögen alle Wesen glücklich sein und die Ursachen dafür haben.
Mögen alle Wesen frei von Leid und dessen Ursachen sein.
Möge kein Wesen je getrennt sein vom Glück, das ohne jegliches Leid ist.
Mögen alle Wesen in Gleichmut verweilen; von Anhaftung wie von Abneigung frei, nicht nah den einen und fern den anderen!

 

Weitere Informationen

  • Schümpfig, Tina: Die Jin Shin Jyutsu Hausapotheke. Schirner Verlag, 2023
  • Heilungsberichte | Wurster, Jens: Die homöopathische Behandlung und Heilung von Krebs und metastasiertem Tumoren. Books on Demand, 2015
Information zu unseren Betroffenenberichten

Wir freuen uns, wenn Patient:innen ihren individuellen und persönlichen Genesungsweg finden. Das ist ein Ausdruck des großen Heilungspotenzials in jedem Menschen. Gerne teilen wir diese Erfahrungen mit unseren Leser:innen, auch wenn persönliche Entscheidungen nicht immer auf andere Betroffene übertragbar sind. Sie entsprechen auch nicht in jeder Hinsicht einer konkreten Empfehlung der GfBK für Patient:innen in ähnlicher Situation. Wägen Sie sorgfältig ab, welche Impulse aus den Patient:innenberichten für Sie in Ihrer aktuellen Lage passend sind. Besprechen Sie diagnostische oder therapeutische Maßnahmen im Zweifel gerne mit unserem ärztlichen Beratungsdienst.

©iStock, 1210358928, nortonrsx
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